Die Bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock hat am vergangenen Dienstag die vor kurzem eröffnete Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Schöneiche bei Berlin besucht. Der Leiter der Caritas – Einrichtung, Ivo Kodal, erläuterte ihr das Unterbringungs- und Integrationskonzept der Trägereinrichtung. Rolf Lindemann, Dezernent für Grundsicherung, Soziales und Integration im Landkreis Oder-Spree, berichtete von den Integrationsbemühungen des Landkreises und bezeichnete die Schöneicher Unterkunft als gelungenes Beispiel.
Annalena Baerbock: „Ich habe mich gefreut, wie frühzeitig und engagiert der Landkreis Oder-Spree – im Gegensatz zu anderen Landkreisen – ein Integrationskonzept auf den Weg gebracht hat, das auch Früchte zeigt. Die Zusammenarbeit der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Trägerschaft der Caritas mit dem Schöneicher Bündnis für Toleranz und Demokratie hat gut begonnen. Ich drücke die Daumen, dass sich hier etwas Fruchtbares mit den Ehrenamtlern entwickelt. Denn die gesellschaftliche Verankerung der Integrationsbemühungen halte ich für besonders wichtig.“
Hintergrund: Seit Mai 2016 wurde das ehemalige Bildungshaus des Erzbistums Berlin „St. Konrad“ in Schöneiche für die neue Nutzung umgebaut und bietet Platz für 91 Geflüchtete. In enger Abstimmung mit dem Landkreis Oder-Spree entwickelte der Caritasverband eine Konzeption, die dazu beitragen soll, Flüchtlinge gut zu integrieren. Neben einer intensiven Betreuung durch erfahrene Fachkräfte wird die Caritas eng mit dem der Gemeinde und dem Ehrenamtsbündnis für ein tolerantes Schöneiche zusammenarbeiten. Das hauptamtliche Caritas-Team besteht aus einer erfahrenen Heimleitung, zwei Sozialarbeitern und einer Verwaltungskraft. Für die Sicherheit sorgt ein Wachschutz.
Im Vorfeld der Eröffnung im Oktober fanden bereits Informationsveranstaltungen für die Kirchengemeinde und die unmittelbaren Nachbarn sowie ein Tag der offenen Tür für die Bürger Schöneiches statt. Im Gegensatz zu einer Notunterkunft können sich Flüchtlinge in der neuen Einrichtung selbst versorgen. Angedacht ist, dass besonders alleinreisende Frauen und Familien mit Kindern Aufnahme finden. Es sind Deutschkurse, eine Fahrrad AG und Angebote zur beruflichen Integration vorgesehen. Die neue Gemeinschaftsunterkunft befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der katholischen Kirche „Mariä Unbefleckte Empfängnis“. Der gesamte Umbau wurde von der Bauabteilung des Erzbistums Berlin durchgeführt. Das Erzbistum ist auch Eigentümer des Geländes.