Auf grüne Initiative und den daraus folgenden Antrag der Fraktion Neues Forum/Grüne/Feuerwehr hat die Gemeindevertretung am 16. Februar beschlossen, die Schlossparkbrücke neu zu planen. Warum haben wir das initiiert? Gab es nicht schon alle Varianten und eigentlich nur eine mögliche Lösung?
Für mich gab es mehrere Gründe, jetzt die Reißleine zu ziehen:
- Finanzielle Gründe. Die Brücke wurde bei jedem Mal darüber Sprechen teurer. Zuletzt war die Rede von 220.000 EUR. Für eine Fußgängerbrücke. Angeblich wäre es fast gleich teuer gewesen, ob man Kleinlaster drüberfahren ließe oder nicht. Ich bin da nicht so sicher, und halte das Befahren auch nicht für notwendig.
- Umweltschutzgründe. Für den Neubau einer Betonbrücke, wie sie bisher geplant war, müssen mehrere schöne alte Bäume fallen. Außerdem müssen die Baufahrzeuge entweder durch eine Buchenallee, wo die Gefahr besteht, dass sie die Wurzeln dauerhaft schädigen, oder durch eine meist feuchte Wiese. Wenn die Brücke dann einmal befahrbar ist, kann niemand kontrollieren, ob nicht außer dem Bauhof auch noch andere drüberfahren – das will eigentlich niemand.
- Ästhetische Gründe. Der Schlosspark ist unser zentralster Park und wichtig für die Erholung der Einheimischen wie für den Tourismus. Eine Betonbrücke, die deutlich massiver als die jetzige geworden wäre, würde die Ansicht im Park auf keinen Fall verschönern. Eine Holzbrücke passt einfach am besten in das Parkkonzept, das gerade von der Gemeindevertretung aktualisiert und neu beschlossen wurde.
Ja, aber ist denn Holz nicht teurer, weil es mehr Wartung braucht und nicht so lange hält? Nein, das muss nicht so sein. Die Varianten einer Holzbrücke, die in der Gemeindevertretung bisher vorgestellt wurden, waren nicht auf dem Stand der Technik. Eine hätte nur 25 Jahre gehalten, weil sie völlig ungesichert war, und eine weitere hatte ein aufwändiges Dach, was die Kosten und vor allen das Gewicht erhöht hätte, wodurch weitere Kosten für das Fundament entstanden wären. Stand der Technik ist heute eigentlich, das Dach direkt auf die Lauffläche zu legen, also diese zu beschichten. Damit lässt sich die Haltbarkeit ohne große Mehrkosten von 25 auf 60-80 Jahre erhöhen. Dazu gibt es seit Jahren Studien, z.B. diese hier. Nicht nur bei der Nutzungsdauer, auch bei den Unterhaltskosten hat sich in den letzten 25 Jahren viel getan, wie man in diesem Artikel nachlesen kann, was sich in der bisherigen Planung leid nicht widergespiegelt hat. Wir glauben, dass der bisher beauftragte Planer vor allem Erfahrung mit Betonbrücken hatte. Und deshalb haben wir diesen Text in die Gemeindevertretung eingebracht und beschlossen:
Der Bürgermeister wird beauftragt, die Schlossparkbrücke (BW1) neu zu planen. Sie soll als reine Fußgänger- und Radfahrerbrücke realisiert werden, möglichst als Holzbrücke. Für die Planung soll ein Planungsbüro mit Erfahrungen mit Holzbrücken gewählt werden.
Wir danken allen Fraktionen und Gemeindevertreter*innen, die diesen Antrag unterstützt haben und sind gespannt auf die neue Planung.